Vidal Sassoon – der Revolutionär der Haarmode ist tot

Der Erfinder des “Bob” Vidal Sassoon ist im Alter von 84 Jahren in seinem Haus in Los Angeles verstorben. Laut der “Los Angeles Times” litt Sassoon an Leukämie. Der Brite gilt als Revolutionär der Haarmode. Er erfand ganz besondere Schnitte und behandelte Haar wie Stoff.

Vidal Sassoon hat sich im Laufe der letzten Jahrzehnte ein ganzes Friseur Imperium aufgebaut. Er gründete die gleichnamige internationale Salonkette, mehrere Friseur-Akademien und entwickelte eine eigene Haarpflegeserie.

Angefangen hat alles in den 60er Jahren. Er setzte heißen Trockenhauben, ziependen Toupierkämmen, juckenden Lockenwicklern und zementierendem Haarspray ein Ende in dem er den Bop schuf. Eine akkurat geschnittene Frisur mit gerader kinnlanger Konturlinie. Die geometrische Frisur auch “Schüttelfrisur” genannt wurde zusammen mit dem Mini-Rock zum perfekten Accessoire der Swinging Sixties. Bis heute ist sein Schnitt trendy und viele Frauen lieben ihn.

Vidal Sassoon ist in ärmlichen Verhältnissen aufgewachsen. Schon früh schickte seine Mutter ihn los Geld zu verdienen. Als 14-Jähriger arbeitete er als “Shampoo-Boy”, und er liebte es die Frisuren der Damen zu verändern.

Seinen ersten Salon eröffnete er Anfang der 50er Jahre in London in der feinen Bond Street, nachdem er als freiwilliger Soldat aus dem israelischen Unabhängigkeitskrieg zurückgekehrt war. Schnell wurde er zum Liebling der Stars. Auf der ganzen Welt eröffnete er Salons und brachte seinen Stil in die ganze Welt. Den Nachwuchs bildete er in eigenen Akademien aus und auch eine Haarpflegeserie vermarktete er erfolgreich. Mit einer eigenen Talkshow schaffte es Vidal Sassoon ins US-Fernsehen. Sassoon war vier Mal verheiratet; seine letzte Frau Ronnie heiratete er vor sieben Jahren.

Geometrische Schnitte, neue Techniken
Sassoon experimentierte lange mit neuen Schneidetechniken und besonderen geometrischen Schnitten. Doch er liebte nicht nur besondere Frisuren sondern auch Kunst und Architektur. Sein Favorit war der Bauhaus-Stil.

Mia Farrow machte Sassoon berühmt
Neben dem Bop entwickelte Sassoon einen Locken-Look im Stil von Clara Bow – einem Star aus den 20er Jahren. 1966 wurde er zum Star-Friseur als er nach Hollywood gerufen wurde um Mia Farrow die Haare für “Rosemary’s Baby” zu machen. 5000 Dollar soll er damals dafür erhalten haben. Hollywood macht es möglich!

So wurde Sassoon vom Star-Friseur zum erfolgreichen Geschäftsmann und baute ein Imperium in den USA auf. Sein wohlklingender Name wurde so zur Marke.

Mit seiner Frau Rhonda Sassoon, die er Anfang der 90er Jahre geheiratet hat und seine vierte war, lebte der gebürtige Brite in Los Angeles. Es war still um ihn geworden in den letzten Jahren. Hin und wieder war er zusammen mit seiner Frau noch auf verschiedenen Roten Teppichen unterwegs, zuletzt auf der London Fashion Week. Denn er liebte neben schönen Frisuren auch die neuen Modetrends.

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