Schauspieler Tom Schilling: Bloß nicht in der Filmblase verschwinden!

Bild von Tom Schilling

Tom Schilling (41) ist mittlerweile lange genug im Geschäft, um damit umgehen zu können, dass er oft falsch eingeschätzt wird. Seit er im Jahr 2000 mit dem Film ‘Crazy’ den großen Durchbruch schaffte, musste er sich immer mal wieder anhören, dass er arrogant wirke.

Harte Arbeit für die Bodenhaftung

“Das resultiert aus einer Unsicherheit meinerseits, die andere dann als Verschlossenheit oder als Unnahbarkeit lesen”, erklärte der Schauspieler im Gespräch mit ‘t-online’. Das ging lange Zeit nicht spurlos an ihm vorbei: “Ich fand das früher sogar sehr schmerzhaft, mittlerweile nicht mehr.” Er habe gelernt, es nicht jedem recht machen zu können, und schließlich könne er ja nichts dafür, wenn Menschen, die ihn nur oberflächlich kennen, zu diesem Schluss kommen. Er arbeitet hart daran, trotz seiner Erfolge die Bodenhaftung nicht zu verlieren: “Gerade in dieser Branche kommt schnell der Dämpfer. Mal hat man einen starken Film, ist in aller Munde und bekommt viele Anfragen. Dann folgt aber eine Phase, wo dem nicht so ist.” Er habe aber ein paar Tricks, “um nicht völlig in dieser Filmblase zu verschwinden.”

Tom Schillings Realitycheck

So hat Tom Schilling zum Beispiel kein Auto, nimmt lieber die U-Bahn. “Für mich ist das der Reality-Check.” In seinem neuesten Film ‘Der Pfau’ spielt er übrigens das absolute Gegenteil von sich, einen karrieregeilen Investment-Banker. Privat liegt ihm ein derartiges Profil fern, er sei nie karrieregeil gewesen. “Das hat bei mir wahrscheinlich damit zu tun, dass ich nie Schauspieler werden wollte, sondern da fast schon reingedrückt wurde.” Auch die Anhäufung von Geld entspricht nicht seinem Naturell, wie er im Interview mit der ‘Neuen Osnabrücker Zeitung’ versicherte. “Geld zu vermehren finde ich widersinnig”, betonte er, denn was einer vermehre, fehle dem anderen folglich irgendwo. “Irgendjemand muss das bezahlen. Entweder als Opfer einer Blase oder einfach die kommenden Generationen. Wachstum kommt nicht aus dem Nichts”, so ein nachdenklicher Tom Schilling.

Bild: Jörg Carstensen/picture-alliance/Cover Images

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