Rapper Marteria mahnt: Alltagsrassismus gibt es auch in Deutschland

Bild von Marteria

Rapper Marteria (39) hat wie viele auch eine Meinung zur Fußball-WM in Katar. Der Star hat selbst erfolgreich gespielt und war sogar Rechtsverteidiger in der Jugendnationalmannschaft. Er ist also Fußballfan.

Kein totaler Boykott

Viele haben sich aufgrund der Menschenrechtslage in Katar dazu entschieden, überhaupt kein Fußball zu schauen und es auch vollmundig zu verkünden. Der Rostocker, der den WM-Austragungsort auch falsch findet, macht aber keinen totalen Boykott, denn wenn es ein interessantes Spiel gibt, würde er sich das schon anschauen. Ihn ärgert viel mehr, dass sich alle auf den Wüstenstaat konzentrieren und so tun, als ob das Leben von Menschen mit anderer Hautfarbe oder Homosexuellen in Deutschland das reinste Zuckerschlecken sei. “Aber auch hier hat man Probleme, auch hier gibt’s Alltagsrassismus wie Sau, auch hier werden Schwule angefeindet und ausgegrenzt”, betonte der Musiker gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. Da wäre doch mehr Innenansicht gefragt. “Das Thema ist sehr, sehr, sehr, sehr groß. Es gehört mehr dazu, als einfach nur zu sagen, ich boykottiere das und guck das nicht.”

Marteria will den Regenwald schützen

Neben diesem aktuellen Thema widmet sich der HipHopper aber auch Umweltthemen. Besonders der brasilianische Regenwald liegt ihm am Herzen. Der Norddeutsche hat darüber auch einen Dokumentarfilm ‘Der Amazonas-Job – Der Wald ist nicht genug’ gedreht. Dabei ist er auf einen vom Aussterben gefährdeten Frosch gestoßen, der nun auf fünf Hektar überleben muss. Aber die Bagger rücken schon an und Marteria möchte zusammen mit der Organisation ‘Plant For Future’ das Stück Regenwald kaufen, damit der Fantastische Baumsteiger überleben kann. “Wir brauchen einen Haufen Geld, um diesen kleinen Frosch zu schützen, um den es in unserer Doku geht”, erzählte der Star dem ‘NDR’. “Das Schöne und Emotionale daran ist auch: Schafft man es, etwas sehr, sehr kleines – was so groß ist wie ein Fingernagel – zu schützen, dann kann man auch große Dinge schützen”, so ein engagierter Marteria.

Bild: picture alliance/dpa | Bernd Wüstneck

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