Nazan Eckes: Kein Druck mehr von Social Media

Bild von Nazan Eckes

Eine berufliche Auszeit kann sich nicht jeder erlauben, doch Nazan Eckes (45) wagte es dennoch. Die Moderatorin zog sich Anfang des Jahres eine Weile aus dem TV-Leben zurück, um sich um ihren kranken Vater zu kümmern.

Tägliche Lebenszeichen sind nicht nötig

“Irgendwann kommt der Punkt, an dem man erkennen muss, dass auch andere Dinge im Leben wichtig sind”, erklärte sie im Gespräch mit der ‘Neuen Osnabrücker Zeitung’. Sie habe viel gelernt in den Monaten, z.B. dass eine längere Abwesenheit von Social Media kein Beinbruch ist: “Diesen Druck, jeden Tag ein Lebenszeichen von mir zu geben, den habe ich nicht mehr”, so Nazan. Dennoch ist sie froh, sich ihr eigenes Leben aufgebaut zu haben, denn ihre Mutter habe nicht gearbeitet und daher auch kein richtiges Deutsch gelernt. Beide Eltern stammen aus der Türkei.

Nazan Eckes und ihr Vater erzogen sich gegenseitig

Wie gut Nazan in Deutschland integriert ist, zeigt ihr Landesverdienstorden von Nordrhein-Westfalen, der ihr Ende Juni verliehen wurde. In der Begründung der Staatskanzlei für die Auszeichnung heißt es: “Sie setzt sich für bessere Bildungschancen von Kindern und jungen Menschen sowie für Flüchtlingsfamilien und die Vorsorge von Krebserkrankungen ein.”

In einem Interview mit dem ‘ZEITmagazin’ reflektierte Nazan jetzt über die Rolle ihres Vaters in ihrem Leben. Sie habe zu ihm gesagt: “Papa, ich kann nichts dafür, dass ihr nach Deutschland ausgewandert seid und ich hier auf die Welt gekommen bin. Ich muss mich doch jetzt hier irgendwie zurechtfinden! Und wenn ihr mich die ganze Zeit so einschränkt, werde ich nirgendwo Halt finden. Nirgends dazugehören. Was soll das für ein Leben sein?” Schließlich hätten beide Seiten von Nazan Eckes Integration profitiert: “Nicht nur mein Vater hat mich erzogen. Sondern auch ich ihn.”

Bild: Malte Ossowski/SVEN SIMON/picture-alliance/Cover Images

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