Nach Gefängnis-Drohung: Harvey Weinstein verlangt einen neuen Richter

Bild von Harvey Weinstein

Ist der Richter, der Harvey Weinsteins (67) Prozess leitet, voreingenommen gegen den Angeklagten? Dieser Meinung sind zumindest die Anwälte des Filmproduzenten (‘Inglourious Basterds’) und haben ein entsprechendes Gesuch eingereicht: Sie wollen, dass Richter James Burke ausgetauscht wird.

Harvey Weinstein wurde zurechtgewiesen

Grund für ihre Unzufriedenheit mit Burke ist ein Zwischenfall im Gerichtssaal am Dienstag, als der Richter Harvey Weinstein aufgefordert hatte, sein Mobiltelefon auszuschalten. Er hatte angedeutet, dass er den Filmmogul ohne mit der Wimper zu zucken schon vor seiner Verurteilung wegsperren würde. “Mr. Weinstein”, hatte Burke gemahnt, “ich kann gar nicht deutlich genug werden und bitte Sie, die folgende Frage nicht zu beantworten. Sagen sie jetzt wirklich nichts. Wollen Sie wirklich auf diese Art und Weise bis ans Ende Ihres Lebens ins Gefängnis gehen? Indem Sie die Anweisungen des Gerichts missachten?” Die ‘New York Post’ berichtete, dass der Filmproduzent daraufhin wortlos den Kopf senkte.

Kein faires Verfahren

Aus der Art und Weise, wie ihr Mandant zurechtgewiesen wurde, schließen die Anwälte nun, dass Burke voreingenommen gegen Harvey Weinstein ist. Am Ende des dritten Verhandlungstages am Mittwoch (8. Januar) reichten sie daher ein Gesuch ein, einen neuen Richter mit dem Verfahren zu beauftragen. Es seien die “vorverurteilenden und hetzerischen Kommentare des Gerichts gegen Mr. Weinstein gestern morgen, über die in großem Stil in der Presse berichtet wurde.” Die Abneigung des Gerichts gegen den Angeklagten sei deutlich und würde ein faires Verfahren unmöglich machen.

Harvey Weinstein wird wegen diverser sexueller Vergehen, darunter Vergewaltigung angeklagt. Sollte er in New York freigesprochen werden, wartet jedoch schon das nächste Verfahren in Los Angeles auf den einstigen König von Hollywood.

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