Karoline Herfurth: Frauen verdienen endlich echte Selbstbestimmung

Bild von Karoline Herfurth

Karoline Herfurth (38) ist überzeugt, dass das Kinopublikum gerne auch mal mit ernsten Fragen konfrontiert wird. Das passt ihr gut, denn die Schauspielerin und Regisseurin schreckt in ihrem neuen Film nicht vor Themen wie Fehlgeburt und Abtreibung zurück. Das sei wichtig, denn der Kampf der Frauen um ein selbstbestimmtes Leben ist auch hierzulande so aktuell wie eh und je.

Karoline Herfurth setzt sich für Frauen ein

‘Einfach mal was Schönes’ heißt Karolines Film, und das wünscht sich auch ihre Protagonistin, Radiomoderatorin Karla, die allerdings erst einmal eine Abtreibung vornehmen lässt, sich aber später doch entschließt, ohne Partner eine Familie zu gründen. Die Darstellerin findet, das illustriert das Dilemma vieler Frauen sehr gut: “Oberflächlich fühlt es sich so an, als könnten Frauen hierzulande relativ frei über ihr Leben entscheiden. Tatsächlich aber sind wir noch nicht bei dem Ideal angekommen, strukturell selbstbestimmt entscheiden zu können. Das zeigt die Geschichte von Karla im Film gut, die unabhängig von einem Mann ein Kind bekommen möchte”, erklärte Karoline gegenüber ‘t-online.de’.

Keine Angst vor Tabuthemen

Es sei wichtig, auch schmerzhafte Themen zu behandeln und neue Wege aufzuzeigen – “auch mit Blick auf unterschiedliche Familienmodelle und Diversität”. “In meinen Augen macht die Möglichkeit, emotional herausgefordert zu sein, den Zauber des Kinos aus. Es geht darum, solche Themen in eine Leichtigkeit einzubetten, aber den alltäglichen Schmerz nicht auszusparen. Ich habe nicht das Gefühl, dass Leute nur berieselt werden wollen“, ist sich Karoline sicher. “Was ich mir für eine Geschichte wünsche, ist der Wechsel von humorvollen, lustigen und sehr emotionalen Momenten”, sagte sie gegenüber ‘prisma.de’. “Geschichten können sehr traurig, Konflikte sehr groß sein. Aber solange man Momente hat, in denen man atmen und lachen kann, in denen die Tränen durch Humor abgefangen werden, ist alles okay.” Und mit ‘Einfach mal was Schönes’ gewährleistet Karoline Herfurth genau das.

Bild: Annegret Hilse / SVEN SIMON/picture-alliance/Cover Images

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