Mit einem Mix aus ungarischer Folklore und urbaner Eleganz erobert die Newcomer-Designerin Anna Hegedüs Deutschland.
Anna Hegedüs ist eines dieser jungen Talente, das die Fashionszene in den nächsten Monaten im Auge behalten sollte. In ihrer “zweiten” Heimat Ungarn wird sie längst als Shootingstar gefeiert und auch für Deutschland stehen die Zeichen gut: Ihr Label Piroshka gibt auf der Mercedes-Benz Fashion Week im Juli 2015 ihr offizielles Deutschland-Debut und verzaubert dabei mit ausgefallenen Kreationen, die folkloristische Elemente mit urbanem Style kombinieren. Auf der SHOW & ORDER im Kraftwerk Berlin-Mitte gibt es vom 7. bis 9. Juli die Möglichkeit, Piroshkas neue Kollektion zu sehen. Das Highlight folgt am 9. Juli ab 21.30 Uhr, wenn Piroshka im “Me Collectors Room” in der Auguststraße 68 in Berlin ihre fabelhafte Kollektion groß auf dem Laufsteg inszeniert.
Sie sind zeitlos, aber modern, sie sind bunt, aber elegant und sie dürfen in keinem Kleiderschrank fehlen: die Folklore-Designs von Piroshka. Kräftige Blaudrucke, leuchtende Farben und traditionell inspirierte Stickereien zieren Kostüm-Jäckchen und Schößchen-Oberteile, geraffte Blusen und Hemdkleider erinnern an die traditionelle Folklore-Tracht osteuropäischer Babuschkas. Sehr feminin, sehr romantisch, sehr Piroshka. Das Label von Anna Hegedüs folgt keinen Trends, sondern einer ganz besonderen, eigenen Stilsprache – inspiriert von der poetischen Märchenwelt.
Folklore-Fashion für urbane Rotkäppchen
Geboren in Berlin, verbrachte Anna Hegedüs ihre frühe Kindheit in Budapest. Und so sind ihre Kollektionen ein kreativer Mix aus beiden Kulturen: urbane Fashion und ungarische Folklore-Mode. Sie selbst sagt, sie macht “Folklore-Fashion für urbane Rotkäppchen, für moderne, weltoffene Frauen mit Traditionsbewusstsein.” Warum Rotkäppchen? Zum einen hat Anna Hegedüs ihr Label nach der Figur des Kindermärchens benannt. Zum anderen ist Piroshka der Name ihrer ungarischen Oma, bei der sie ihre Kindheit verbracht hat. Und im Ungarischen heißt Rotkäppchen Piroshka. Das zeigt: Anna Hegedüs, aufgewachsen in der Metropole Berlin, geprägt von ihrer Herkunft und der ungarischen Folklore ihrer Kindheit, verbindet bis heute diese gegensätzliche Elemente und nutzt die Mode als Projektionsfläche. “Für mich ist Piroshka das Alter Ego eines traditionellen Mädchens aus Osteuropa, das in die Stadt gezogen ist und beide Welten verbindet”, so die Designerin. Tatsächlich inspirierte die Ästhetik des Märchens Anna Hegedüs 2012 für ihre erste eigene Kollektion – mit der sie auch prompt ins Finale des populären ungarischen Modedesignwettbewerbs “Gombold Ujra!” kam und ihre Designs auf einer großen Modenschau in Budapest vorstellen durfte. Piroshka – der Stoff, aus dem Märchen sind.
Das Talent und die Leidenschaft für Mode verdankt Anna Hegedüs ihrer Familie: Ihre ungarische Großmutter war Schneiderin, ihre deutsche Großmutter lehrte Modetheorie an der University of Art and Design Burg Giebichenstein, an der auch Anna Hegedüs ihren Abschluss machte. Und ihre Mutter ist Kostümbildnerin am Theater, weshalb sie bereits früh der Faszination für Fantasiewelten und Trachten aus verschiedenen Ländern erlag. Erste Berufserfahrung sammelte die junge Berliner 2011 als Designassistentin für Use Unused, Ungarns führender Designer-Brand, in Budapest. Ein Jahr später gründete sie ihr Label Piroshka. Dass sie tief verwurzelt mit der ungarischen Kultur ist, zeigt sich auch in ihrem Interesse, regionales ungarisches Textilhandwerk und deren Produktionsstätten zu unterstützen. Während alle Ideen und Skizzen für die Kollektionen in Anna Hegedüs’ Atelier im Zentrum von Berlin entstehen, werden sämtliche Kollektionsteile in Ungarn gefertigt und veredelt. Die Stoffe kommen von traditionellen ungarischen Webereien oder Blaudruckern.
Piroshka Designs erinnern an folkloristische Trachten, Märchen und elegante Puppenkleider mit urbanen Elementen und eleganten Silhouetten. Damit beweist Designerin Anna Hegedüs, dass modern interpretierte Folklore zugleich zeitlos, traditionell und feminin arrangiert werden kann.
Bildrechte © piroshka.eu
